Worte und Taten
Raymond Knigge, Präsident und Gründer der Interiman Group, blickt auf das Jahr 2020 zurück. Ein Jahr, in dem sich seine Befürchtungen von 2019 leider bestätigt haben, aus dem sich aber dennoch einige nützliche Lehren ziehen lassen. Neben den guten Geschäftsergebnissen der Gruppe lobt er vor allem das herausragende Engagement seiner Teams. Er geht auch auf die Investitionen ein, die im vergangenen Jahr trotz der Krise getätigt wurden und die eine weitere Verbesserung des Leistungsangebots und der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter erlauben werden.
Im Januar 2019 hatte ich auf die Möglichkeit hingewiesen, dass sich zu Beginn des Jahres 2020 eine neue Krise abzeichnen könnte. Meine Worte beruhten auf den Prognosen zahlreicher Ökonomen, die diplomatische Spannungen, die Verschuldung der westlichen Länder und die technischen Innovationen im Finanzsektor als drei wichtige Risikofaktoren betrachteten. Und auch wenn sich diese Einschätzung im Rückblick als falsch erwiesen hat, ist die Krise doch zur Realität geworden. Gleichzeitig hat sich meine Vorahnung von damals, nach der sich eine wirtschaftliche Verlangsamung positiv auf den Planeten auswirken würde, bestätigt: Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt zum Stillstand gebracht und zu einer dramatischen Reduzierung der CO2-Emissionen aus Transport, Luftfahrt und Energiesektor geführt.
Natürlich kann man eine Schwächung der Weltwirtschaft kaum begrüssen. Auch lässt sich nicht behaupten, dass mit der Verringerung der Umweltauswirkungen alle Probleme unseres Planeten gelöst sind. In Sachen Umwelt sind weiterhin bedeutende Fortschritte nötig, zumindest wenn wir die Voraussetzungen für das Überleben der Menschheit für künftige Generationen sichern wollen. Ich persönlich bin jedoch zuversichtlich, dass der Mensch in der Lage ist, auf die Klimanotlage zu reagieren. Schliesslich wird niemand auf dieser Welt Gefahr laufen wollen, seinen natürlichen Lebensraum zu zerstören.
Worten Taten folgen lassen
Wir stehen vor bedeutenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Das Jahr 2020 wird zweifellos als annus horribilis in die Geschichtsbücher eingehen. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, ganze Teile der Wirtschaft sind gefährdet und die Aussichten bleiben trotz der fortschreitenden Impfbemühungen nach wie vor ungewiss. Müssen wir uns also Sorgen um die Zukunft machen? Ich für meinen Teil ziehe es vor, 2020 wenn nicht als das Jahr der Wende, zumindest als Jahr eines tiefgreifenden Umdenkens zu betrachten. Die Krise bietet uns die Gelegenheit, unsere Prioritäten neu zu überdenken und bestimmte Grundsätze zu bekräftigen. Anders gesagt: Es ist an der Zeit, auf Worte Taten folgen zu lassen.
Bereits bei ihrer Gründung im Jahr 1998 legte die Interiman Group ihre Philosophie, Strategie, Struktur und Organisation im Detail in ihrer Unternehmenscharta dar. Dieses richtungsweisende Dokument enthält auch das Versprechen gegenüber unseren internen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sie stets in den Mittelpunkt zu stellen. Seit mehr als zwanzig Jahren leben wir diesen Wert und können mit Stolz sagen, dass er auch unser Handeln im Jahr 2020 weiterhin geleitet hat. Denn während einige Unternehmen die Krise genutzt haben, um Personal zum Zwecke der eigenen Existenzsicherung zu opfern, hat die Interiman Group mit harten Fakten bewiesen, dass sie das Wohlergehen und die Entfaltung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über alles andere stellt.
So beschloss der Vorstand im April 2020, auf die geplante Ausschüttung von Dividenden zu verzichten – und das erstmals seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1998. Dank dieser Massnahme konnten wir nicht nur unseren gesamten Personalbestand beibehalten, sondern auch allen von Arbeitszeitverkürzungen betroffenen Mitarbeitern den vollen Lohn auszahlen. Darüber hinaus haben wir sämtliche in diesem Jahr geplanten Investitionsprojekte fortgeführt. Angefangen bei der Eröffnung neuer Niederlassungen (Biel, Martigny, Renens, Thun und Zofingen) über die Gründung neuer Spezialunternehmen (Sécuriman, SPS-Switzerland Payroll Services) und die Entwicklung einer Plattform, die Freiberufler und Unternehmen zusammenbringt (Switzerland Freelance Marketplace) bis hin zur Überarbeitung der Internetseiten aller Geschäftssparten der Gruppe.
Ein gutes Geschäftsjahr 2020
Auch andere, seit langem geplante Projekte wurden trotz der Coronakrise weitergeführt. Zum einen richteten wir zwei neue Abteilungen mit jeweils knapp zehn Mitarbeitern ein, von denen eine für unser digitales Marketing und die andere für die Implementierung unserer IT-Lösungen verantwortlich ist. Zum anderen führten wir Eolia ein, das den Austausch zwischen Kunden, Bewerbern und Mitarbeitern weiter erleichtert. Mit dieser neuen mobilen HR-Plattform können wir Zeit sparen und schneller reagieren – ein Faktor, der bei der Vermittlung von Fest- und Temporäranstellungen von entscheidender Bedeutung ist.
Diese Investitionen in die Digitalisierung haben sich als relevant und rentabel erwiesen, insbesondere da wir von einem Tag auf den anderen auf Homeoffice und virtuelle Beratung umstellen mussten. Sie unterstreichen auch unser Bemühen, unseren Mitarbeitern leistungsfähige Werkzeuge anzubieten, damit sich unsere Berater stärker auf die menschlichen Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren können. Dies ist auch einer der Gründe, warum wir Ende vergangenen Jahres und das dritte Jahr in Folge als ?Great Place to Work? anerkannt wurden. Diese Zertifizierung wird von einer unabhängigen Stelle vergeben und zeichnet Unternehmen aus, die Wert auf ein attraktives und stimulierendes Arbeitsumfeld legen.
Ein weiterer Beweis für die Relevanz unserer Unternehmenskultur und unserer strategischen Ausrichtung: Wir hatten trotz der Krise 2020 ein gutes Geschäftsjahr und erzielten einen Umsatz von 362 Millionen Schweizer Franken gegenüber 365 Millionen im Jahr 2019 – und das obwohl der Markt im gleichen Zeitraum um 18,6 %, laut dem Realisator index, schrumpfte. Unser Geschäftsmodell, das unsere Mitarbeiter und nicht kurzfristige Gewinne in den Mittelpunkt stellt, hat erneut zum Erfolg der Interiman Group beigetragen und unsere Teams haben im Rahmen der Great Place to Work-Zertifizierung deutlich gemacht, dass sie hinter unserer Unternehmenskultur stehen. Das ist für uns die schönste Belohnung und ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen Kollegen, Mitarbeitern, Kunden und Temporärmitarbeitern bedanken, dank deren Beitrag wir 2021 zu einem Rekordjahr machen können.
Raymond Knigge
Präsident und Gründer der Interiman Group